E-Commerce & Tech

Integration Complexity im E-Commerce: Erfolgreiche Verknüpfung von Onlineshop und Unternehmenssystemen

Die Digitalisierung und der stetig wachsende E-Commerce-Sektor haben Unternehmen dazu gezwungen, komplexe IT-Landschaften zu schaffen, die vielfältige Systeme miteinander verbinden. Eine nahtlose Integration zwischen dem Onlineshop und der Unternehmens-IT ist im Onlinehandel essenziell, um Effizienz, Kundenfreundlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Doch wie gelingt dieser Schritt? Welche Herausforderungen bringt die Integration mit sich, und worauf müssen Unternehmen achten? Dieser Artikel beleuchtet die Grundlagen, gibt praxisnahe Tipps und zeigt, wie die E-Commerce-Plattform Shopware erfolgreich als technologische Basis genutzt werden kann.

Effiziente Integration als Herausforderung im E-Commerce

Wir können es nicht oft genug wiederholen: Eine nahtlose Integration zwischen Onlineshop und Unternehmenssystemen ist essenziell, um Effizienz, Kundenfreundlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Doch die Theorie ist oft einfacher als die Praxis: Integrationen scheitern häufig an technischen, organisatorischen und prozessualen Hürden.

Die Integration eines Onlineshops in bestehende IT-Systeme eines Unternehmens ist ein hochkomplexer Prozess, der strategische Planung und technisches Verständnis erfordert. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, verschiedene interne Systeme wie ERP (Enterprise Resource Planning), CRM (Customer Relationship Management) oder PIM (Product Information Management) miteinander zu verbinden, um einen reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten. Zusätzlich dazu ist das Unternehmen auch auf eine Reihe von externen Lösungen angewiesen, wie z.B. im Bereich Zahlungsanbieter oder Logistikunternehmen. Das schafft ein sehr komplexes Gesamtsystem.
 
Integrationen sind aber nicht nur technisch anspruchsvoll, sie sind häufig eine der größten Herausforderungen für Unternehmen im E-Commerce. Probleme wie niedrige Konversionsraten, lange Ladezeiten oder unübersichtliche Bestandsverwaltung entstehen oft durch unzureichend optimierte Systeme. Shopware bietet Lösungen, die speziell auf diese Pain Points eingehen und Unternehmen dabei unterstützen, ihre Effizienz und Kundenzufriedenheit nachhaltig zu steigern.

Theorie vs. Praxis: Was erschwert effiziente Integrationen zusätzlich?

Bei Integrationen treffen saubere Konzepte auf die Realität bestehender Systeme. Typische Probleme sind:
 
  • Technische Schuld: Schlecht umgesetzte und zu überarbeitende Software-Architekturen behindern moderne Lösungen.
  • Legacy-Systeme: Altsysteme, die nicht auf Datenaustausch oder Integrationen ausgelegt sind, erschweren die Arbeit.
  • Unsaubere Datenstrukturen und Daten-Silos: Inkompatibilitäten bei den Entitätsschemata (z.B. Kunde, Produkt, Adresse,…) resultieren oft aus schlechten Architekturen der Altsysteme. Viele Unternehmen kämpfen außerdem mit isolierten Systemen, die nicht miteinander kommunizieren. Dies führt zu fehlenden, fehlerhaften oder redundanten Daten und ineffizienten Prozessen.
  • Vielfältige Schnittstellen: Unterschiedliche Systeme haben oft proprietäre Schnittstellen, die individuell angepasst werden müssen.
  • "Schattenprozesse": Versteckte Unternehmensprozesse, die nicht sauber dokumentiert oder in bestehenden Systemen abgebildet sind, müssen erst aufgedeckt, verstanden und aufgeräumt werden, bevor sie integriert werden können.


 

Bei einer Integration geht es nicht darum, Systeme zusammenzubringen, sondern darum, Prozesse, Menschen und Daten in Einklang zu bringen.

Hannes Auer, CTO teamblau

Was muss bei der Integration eines Onlineshops berücksichtigt werden?

Damit die Integration gelingt, sollten Unternehmen folgende Aspekte berücksichtigen:
1. Analyse der bestehenden IT-Landschaft

Bevor ein Onlineshop in das eigene digitale Ökosystem integriert wird, muss die bestehende IT-Infrastruktur genau analysiert werden:
  • Welche Systeme sind bereits im Einsatz?
  • Welche Shop-Technologie soll angebunden werden?
  • Wie ist die Datenqualität und -struktur im Unternehmen?
  • Welche Abteilungen nutzen die Systeme, und wie werden Daten verarbeitet?
Ein übersichtliches Mapping aller Systeme und deren Schnittstellen ist der erste notwendige Schritt, um eine reibungslose Integration zu realisieren.
2. Definition von Integrationspunkten
 
Jedes Unternehmen muss klären, welche Systeme verbunden werden sollen und wie der Datenaustausch funktioniert. Dabei kann es entscheidend sein, welchem System welche Aufgabe zugeteilt wird, um Redundanzen oder Lücken bei den Daten vermieden oder bestmöglich gelöst wird.
Dabei kann das richtige Shopsystem als zentrale Stelle dienen, wo alle wesentlichen Daten zusammenlaufen und übersichtlich abgebildet werden.
3. Sicherstellung der Datenqualität
 
‚Gute‘ Daten sind die Basis für jede Integration. Einheitliche Formate und aktuelle Datensätze verhindern Fehler und schaffen Vertrauen in die Systeme. Auch gilt es zu definieren, wo welche Daten gespeichert werden und welches System dabei das dominierende und zentral Hauptsystem ist, aus dem alle anderen Systeme ihre Daten beziehen und gegebenenfalls nach Bedarf anreichern.
4. Auswahl der richtigen Shop-Software

Die Wahl der richtigen E-Commerce-Plattform kann dabei mit-entscheidend sein. Shopware bietet beispielsweise zahlreiche Vorteile, um die Komplexitäten im Bereich Integrationen zu bewältigen:
 
  • Offene und flexible Architektur: Modular und anpassbar.
  • Erweiterbarkeit: Shopware wurde mit dem Ansatz entwickelt, eigene Entitäten leicht hinzufügen zu können.
  • API-first: Diese Strategie erleichtert u.a. personalisierte Anpassungen.
  • Eine Vielzahl von Plugins ermöglichen die nahtlose Verbindung mit verschiedensten Systemen.
Besonders für Unternehmen, die schnell wachsen oder international tätig sind, bietet Shopware flexible Möglichkeiten, die IT-Landschaft zu erweitern.

 

Praxisbeispiel: Anonymisierte Case Study

Ein Beispiel aus unseren mit Shopware umgesetzten Projekten veranschaulicht, wie die Integration komplexer IT-Systeme in einem anspruchsvollen E-Commerce-Szenario erfolgreich umgesetzt werden kann. Der Kunde, ein Unternehmen mit einer eigenen Lieferflotte und mehreren Warenlagern, stand vor der Herausforderung, präzise Verfügbarkeitsdaten in Echtzeit darzustellen und gleichzeitig große Datenmengen performant zu verarbeiten. Dabei mussten zahlreiche technische und organisatorische Hürden überwunden werden, um ein nahtloses Einkaufserlebnis für die Endkunden sicherzustellen.

Anforderungen des Kunden:

  • Echtzeit-Anzeige der Verfügbarkeit über mehrere Lager und Lieferrouten.
  • Ziel: Endkunden sollten für einen Zeitraum von bis zu 2 Wochen in die Zukunft bei jedem Artikel exakt wissen, wie viel sie bestellen können und die Möglichkeit haben, das Datum der Lieferung auszuwählen.

Herausforderungen:

  • Das Warenwirtschaftssystem bot keine API für Verfügbarkeitsdaten.
  • Informationen mussten direkt aus der Datenbank exportiert werden.
  • Mehrere Lager, in der Zukunft eingehende Lieferungen von Zulieferern, interne Umlagerungen, offene bzw. noch zu liefernde Bestellungen und eine eigene Lieferflotte erhöhten die Komplexität.
  • Große Datenmengen mit hohen Änderungsraten.
  • Leistung: Die Berechnung der Verfügbarkeit musste hoch performant gestaltet werden, um Absprünge zu verhindern.

Lösung:

Um ein nahtloses Nutzererlebnis mit schnellen Ladezeiten zu gewährleisten, wurden folgende Schritte umgesetzt:
 
  1. Rohdatenintegration: Über 100.000 Datensätze werden in kurzen Abständen regelmäßig verarbeitet und synchronisiert, damit Verfügbarkeitsanzeigen alle paar Minuten aktualisiert werden
  2. Performante Datenverarbeitung: Schnelle Ladezeiten werden durch die Integration aller Rohdaten direkt in den Shopware-Shop ermöglicht.
  3. Echtzeit-Berechnungen: Verfügbarkeiten und Lieferdaten werden für jeden eingeloggten Kunden individuell berechnet, basierend auf spezifischen Preisen und Lieferrouten.
  4. Optimierte Darstellung: Nutzer sehen sowohl in Produktlisten als auch auf Produktdetailseiten Echtzeitinformationen zur Verfügbarkeit.

 

Die besten E-Commerce-Systeme sind diejenige, die ihre Komplexität hinter den Kulissen verstecken, aber ein einfaches und reibungsloses Erlebnis für den Nutzer bieten.

Arnold Malfertheiner, CEO teamblau

Fazit: Integration als Schlüssel zum Erfolg

Die Integration eines Onlineshops in bestehende IT-Systeme ist eine anspruchsvolle, aber essenzielle Aufgabe, die gut geplant und strategisch umgesetzt werden muss. Unternehmen sollten folgende Punkte beachten:
 
  1. Eine gründliche Analyse der bestehenden IT-Landschaft durchführen.
  2. Die richtige Shop-Software wählen, die eine flexible Integration ermöglicht.
  3. Interne und externe Schnittstellen klar definieren und kompatibel machen.
  4. Datenqualität sicherstellen, um Fehler zu vermeiden.
  5. Regelmäßige Optimierungen und Wartungen durchführen.

Mit einer gut durchdachten Strategie und den richtigen Werkzeugen wird die Integration zur Grundlage für ein erfolgreiches und effizientes E-Commerce-System. Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche E-Commerce-Beratung.
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