ERP im E-Commerce

Die Geschichte von der Kirsche auf der Torte

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Es war einmal… vor langer langer Zeit, lange vor E-Commerce. Damals hatten EDV-Systeme wie ERP, CRM & Co. Unternehmen fest im Griff. Gar mancher Unternehmensprozess musste sich den meist starren Systemvorgaben unterwerfen und der Software zuliebe geändert werden. Dann kam der moderne Onlinehandel und trat seinen beeindruckenden Siegeszug an. Ein komplettes Umdenken war gefordert. Denn nicht mehr Software-Systeme stehen nun im Vordergrund, sondern der Kunde. Was früher gesetz(t) war, wird heute mehr denn je in Frage gestellt. Mit Berechtigung.
 
Vor wenigen Jahren noch stellten sich viele Unternehmen die Frage, ob sie in E-Commerce investieren sollten. „Wir haben einen starken Vertrieb, wir brauchen keinen Webshop“, war die gängige Meinung quer durch alle Wirtschaftsbranchen. Eine Fehleinschätzung, wie sich heute herausstellt. „Nicht mehr ob, sondern wie ist die aktuelle Frage!“, bestätigt Arnold Malfertheiner von der InternetManufaktur teamblau, einer der führenden E-Commerce-Agenturen in Südtirol.
 

‚Bloß nicht dran rütteln‘

Häufig wurden Wirtschaftsunternehmen bisher vom Einstieg in den digitalen Handel abgeschreckt, weil die Anforderungen der sehr dynamischen Onlineshop-Welt mit den statischen unternehmensinternen Warenwirtschaft-Systemen (ERP) kollidierten.
„Der Onlineshop soll so viele Funktionen wie möglich direkt übernehmen, damit wir unser ERP nicht anrühren müssen – denn das ist jedes Mal kosten- und zeitintensiv“. Dieser Satz fällt immer wieder bei Unternehmern und deren IT-Verantwortlichen im Erstgespräch zum Start eines E-Commerce-Projektes. In vielen Unternehmen werden Warenwirtschaftssysteme immer noch wie heilige Kühe behandelt.

ERP als Hemmschuh für moderne E-Commerce-Prozesse

In Zeiten, in denen E-Commerce noch ganz am Beginn stand und wirtschaftlich noch nicht relevant zum Unternehmenserfolg beitrug, war diese Denkweise auch nachvollziehbar. Doch die Zeiten sind vorbei, als das Onlinegeschäft als unwichtiger Nebenschauplatz belächelt wurde. Unternehmen, die ihr Onlinegeschäft ernsthaft betreiben, haben längst verstanden, dass E-Commerce nicht nur die Kirsche auf der Torte ist, sondern die Torte selbst. Weltweit steigen die Online-Umsätze permanent. Viele Branchen wachsen umsatztechnisch schon heute online stärker als offline.
Die Unternehmenssoftware dient dabei zukünftig immer mehr als reiner Datenlieferant für E-Commerce-Systeme. Denn das Kundenerlebnis (Customer Experience) steht im Vordergrund – und dieses passiert im Shop, nicht in der Warenwirtschaft. „Daher plädieren wir dafür, vom Kundenbedürfnis ausgehend, zukünftig die Kernprozesse des Einkauferlebnisses vorrangig im Onlineshop-System abzubilden und über intelligente Schnittstellen die notwendigen Basis-Produktdaten aus der Warenwirtschaft bzw. dem PIM-System (Product Information Management) zu holen - und nicht umgekehrt“, so Malfertheiner.

Emotional Shopping voll im Trend

Die Shop-Software-Systeme von heute sind dafür optimal gerüstet. Erlebniseinkaufswelten, Kundenverwaltung, Bonusprogramme, umfassende Daten über Produkteigenschaften bis hin zu multimedialen Produktinformationen spielen in der Shop-Software perfekt zusammen und bieten so dem Onlinekunden ein emotionales und nachhaltiges Einkaufserlebnis. Der Großteil dieser Daten wird dabei direkt in der Shop-Software gespeichert und verwaltet. Das vereinfacht die zentrale Verwaltung der Verkaufsprozesse für das Unternehmen. „Es ist nicht mehr auszuschließen, dass die immer leistungsfähiger werdende Shop-Software mehr und mehr die bisherigen Aufgaben von Warenwirtschaftssystemen übernehmen und deren Ära damit langfristig ablösen“, so die mutige Prognose des E-Commerce-Experten. Womit wir wieder bei der Torte wären.
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